Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde 

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Das ereignete sich damals am Freitag

 

2 Uhr: Jesus vor Kajaphas
Im hohen priesterlichen Palast von Jerusalem hat Kajaphas, der Hohepriester, seine engsten Mitarbeiter um sich versammelt. Kajaphas repräsentiert die geistliche Verwaltung gegenüber dem röm. Statthalter. Er hat sich mit den Römern gut arrangiert. Was er nicht brauchen kann, sind Unruhestifter. Und außerdem: Dieser galiläische Wanderprediger kritisierte in aller Öffentlichkeit die Geschäftemacherei rund um den Tempel. Ein Treiben, dem die Priester letztendlich ihren Reichtum verdanken, sind sie doch an allen Opfergaben und sonstigen Einnahmen finanziell beteiligt. Dieser Jesus gehört beseitigt. Er wird dem Rat vorgeführt. Kajaphas und seine Berater nehmen ihn ins Kreuzverhör. Was hat er gelehrt? Was hat er getan? Wofür hält er sich? Der Rat braucht stichfeste Anklagepunkte gegen Jesus.

 

6 Uhr: Jesus vor dem Hohen Rat
Der Hohe Rat ist der oberste geistliche Gerichtshof. 71 Personen gehören ihm an, der Hohepriester führt den Vorsitz. Es sind nicht alle Mitglieder versammelt, als Jesus am frühen Morgen vorgeführt wird. Kajaphas und seine Vertrauten werfen dem Galiläer seine tempelkritischen Aussagen vor. Doch wird dies ausreichen, um die Ratsmitglieder von der Notwendigkeit des Todesurteils zu überzeugen? Der Hohepriester greift Jesus direkt an: „Bist du der Messias, der Sohn Gottes?" Jesus antwortet: „Ich bin es". Er tritt mit göttlichem Anspruch auf. Für die Versammelten scheint die Sache klar. Das ist Gotteslästerung. Und darauf
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steht die Todesstrafe. Tod durch Steinigung. Doch es ist den Juden nicht erlaubt, Todesurteile selbst zu fällen und zu vollstrecken. Das ist allein Sache der Römer. Für den Hohen Rat steht fest: Jesus wird dem römischen Statthalter Pontius Pilatus überstellt. Dieser muß von der Gefährlichkeit des Galiläers überzeugt werden.

 

8 Uhr: Der Prozess vor Pilatus
Zum Paschafest verlegt Pontius Pilatus seinen Amtssitz von Cäsarea am Mittelmeer nach Jerusalem. Seine Anwesenheit ist von großer Bedeutung, um Proteste und Aufstände im Keim zu ersticken. Schon früh am Morgen stehen Gerichtsverhandlungen an. Einigen jüdischen Widerstandskämpfern soll der Prozess gemacht werden. Dazu kommt ein gewisser Jesus von Nazareth. Das Leben eines Juden zählt für Pilatus nicht viel. Hinrichtungen ohne Gerichtsverfahren sind keine Seltenheit. Doch der Fall Jesus scheint ihn zu interessieren. Die Mitglieder des Hohen Rats tragen die Anklage vor: Jesus habe sich zum König der Juden ernannt. Er sei ein politischer Rebell, der gegen Rom aufbegehre. – Von Gotteslästerung ist keine Rede mehr. Das wäre für Pilatus auch kein Thema. Für innerjüdisch-religiöse Fragen fühlt er sich nicht zuständig. Er lässt den von Misshandlungen gezeichneten Jesus vor den Richterstuhl treten und verhört ihn selbst. Eine große Menschenmenge folgt dem Prozess. Soldaten, die Abordnung des Hohen Rats, viele Schaulustige und ein Dolmetscher, denn die Verhandlung erfolgt auf Griechisch. Pilatus stellt Jesus die entscheidende Frage, ob er tatsächlich der König der Juden sei, bekommt von diesem aber keine befriedigende Antwort.

 

11 Uhr: Das Urteil
Der Prozess scheint zugunsten von Jesus zu kippen. Pilatus merkt bald, dass er es hier mit einer Intrige des Hohen Rats zu tun hat. Da fahren die Priester mit ihrem schärfsten Geschütz auf: „Wenn du ihn frei lässt, bist du kein Freund des Kaisers mehr." Sie drohen mit einer direkten Beschwerde an den Kaiser in Rom. Unannehmlichkeiten hätte Pilatus dabei auf jeden Fall zu erwarten. Und das ist ihm dieser Jesus auch nicht wert. Der Statthalter stellt es der anwesenden Menge frei, ob der Angeklagte verurteilt werden soll. Die Menge entscheidet sich gegen Jesus. Statt dessen presst sie den Widerstandskämpfer Barabbas frei. Damit ist für Pilatus die Sache gelaufen. Er erklimmt seinen Richterstuhl und spricht über Jesus das Urteil: „Du wirst das Kreuz besteigen."

 

11.30 Uhr: Kreuzweg
Der Verurteilte wird mit den Armen an eine Säule gebunden. Dann schlagen die Folterknechte mit einer Lederpeitsche unbarmherzig zu. Schon nach den ersten Schlägen platzt die Haut. Ein Soldat hängt Jesus einen alten Mantel um, ein anderer drückt ihm einen Kranz aus Dornengestrüpp auf den Kopf. So tritt der „König der Juden" seinen letzten Weg an. Die Legionäre legen Jesus den Querbalken des Kreuzes auf den geschundenen Rücken. Der Längsbalken wartet bereits, fest verankert, auf der Hinrichtungsstätte. Ein Soldat hängt Jesus eine hölzerne Tafel um den Hals. Darauf findet sich in aramäischer und griechischer Sprache der Grund für seine Verurteilung: „König der Juden". Langsam setzt sich die Gruppe in Bewegung. Die Stadt ist überfüllt mit Menschen. Alle treffen die letzten Vorbereitungen für das Paschafest. Der Todeszug verlässt durch das „Gartentor" die Stadt. Zur Rechten liegt Golgota, ein aufgelassener Steinbruch mit einem kleinen Felsen in der Mitte – dem Ort der Kreuzigung. Als der Trupp die letzten Meter hinauf auf die Anhöhe überwindet, ist Jesus längst nicht mehr in der Lage, den Querbalken selbst zu tragen. Ein gewisser Simon wird von den Legionären zwangsverpflichtet. Er kam zufällig dazu, jetzt trägt er das Kreuz hinauf nach Golgota.

 

12 Uhr: Jesus wird gekreuzigt
Der Verurteilte bekommt ein Berauschungsgetränk gereicht. Es soll die Schmerzen lindern. Doch Jesus lehnt ab. Die Soldaten reißen ihm die letzten Kleider vom Leib und legen ihn mit ausgebreiteten Armen auf den Querbalken. Dann treiben sie die Nägel durch die Handwurzeln ins Gebälk. Jesus wird auf den feststehenden Pfahl hochgezogen und auch mit den Füßen ans Kreuz geschlagen. Links und rechts von ihm erfahren zwei Widerstandskämpfer das gleiche Schicksal. Die am Kreuz Hängenden quälen Durst, Muskelkrämpfe und Kopfschmerzen. Durch den starken Blutverlust kommt es zu Kreislaufzusammenbrüchen, die Hängelage führt zu Atemnot.

 

15 Uhr: Jesus stirbt am Kreuz
Tausende Menschen werden Zeugen dieses Dramas. Golgota liegt nahe der stark frequentierten Ausfallsstraße Richtung Westen. Doch kaum einer der Vorbeikommenden weiß, wer hier unter Qualen sein Leben aushaucht. Unmittelbar zum Kreuz lassen die Legionäre niemanden durch. Jesus ist allein. Er ringt in seinem qualvollen Todeskampf mit Gott. Seine letzten Worte entstammen dem alttestamentlichen Psalm 22: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen." Dann ist es vollbracht. Er stirbt am Kreuz. Seit seiner Gefangennahme sind gerade 15 Stunden vergangen.

 

17 Uhr: Die Grablegung
Jesu Jünger sind geflohen. So liegt es an Josef von Arimatäa, einem Mitglied des Hohen Rats, Jesus zu bestatten. Aus Wertschätzung gegenüber dem Hingerichteten bittet er Pilatus um die Freigabe des Leichnams. Josefs Diener nehmen Jesus vom Kreuz, reinigen den Körper, salben ihn und ziehen ihm ein Leinengewand über. Dann tragen sie den Leichnam in einen nahen Garten und legen ihn in ein Felsengrab. Den Eingang verschließen sie mit einem großen, flachen Stein. Noch kann niemand ahnen, dass bereits in zwei Tagen ein neues Kapitel in der Geschichte der Menschheit beginnen wird.

 

Quelle:  Wikipedia

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